Schulentwicklung

Unterricht und Erziehung sind den Lernvoraussetzungen des einzelnen Kindes angepasst. Das schulinterne Curriculum ist diesem Ziel entsprechend ausgestaltet.

So heißt das Leitziel, das wir im Schuljahr 2013/14 für die Schulentwicklung in der Rahlstedter Höhe festgelegt haben. Es kennzeichnet unsere Bemühungen um eine Individualisierung und Kompetenzorientierung des Unterrichts.
Im aktuellen Schuljahr sind es drei Schwerpunkte, an denen wir intensiv arbeiten:

  1. die Individualisierung von Übungsphasen
  2. das soziale Lernen an unserer Schule
  3. die Ausstattung unserer Räume und Flächen bezogen auf eine ganztägige Nutzung
1. Individualisierung von Übungsphasen

Das Thema Individualisierung des Unterrichts spielt eine wichtige Rolle in unserer Schulentwicklung.
Seit 2010 wird in den Fächern Deutsch und Mathematik mindestens eine Stunde in der Woche als individuelle Lernzeit gestaltet. In diesen Stunden arbeiten die Schülerinnen und Schüler weitgehend individualisiert an ihren eigenen Lernzielen, sodass sowohl Möglichkeiten zum individuellen Nachholen und Aufarbeiten von Inhalten als auch zum Vertiefen und Anwenden in neuen Zusammenhängen bestehen – je nach Leistungsstand der einzelnen Kinder.
Diese Form der individualisierten Übungszeiten weiterzuentwickeln und mittelfristig im zeitlichen Umfang auszuweiten ist ein Schwerpunkt der aktuellen Schulentwicklung. Im Rahmen der „AG Pensenbuch“ werden derzeit Kompetenzraster und Checklisten entwickelt, die als Basis für die Gestaltung von Übungsphasen dienen und damit eine noch zielgerichtetere unterrichtliche Förderung der einzelnen SuS ermöglichen sollen. Hiermit soll auch der großen Heterogenität der Schülerschaft vermehrt Rechnung getragen werden. Individualisierte Übungszeiten ermöglichen gemeinsames Lernen im gleichen unterrichtlichen „Rahmen“ an zeitweilig unterschiedlichen Gegenständen und auf unterschiedlichem Niveau. Dies ist eine wichtige Ergänzung zum differenzierten Arbeiten mit der Gesamtgruppe am gemeinsamen Lerngegenstand, welches weiterhin viel Raum im Schulalltag einnimmt.

2. Soziales Lernen

Folgende Maßnahmen zur Förderung des sozialen Lernens gelten an der Schule als verbindlich:

• der für alle Klassen wöchentlich stattfindende Klassenrat
• das in den Jahrgangsstufen 1 bis 3 eingesetzte Faustlosprogramm
• die Klassensprecherrunde, die mindestens zweimal im Schuljahr stattfindet
• die Ausbildung und der Einsatz von Streitschlichtern

Seit dem Schuljahr 2013/14 wird an der Schule ein soziales Kompetenztraining nach Petermann/Petermann durchgeführt, an dem Kinder der Jahrgangsstufen 3 und 4 teilnehmen, die in ihrer sozial-emotionalen Entwicklung Förderung brauchen.

Im Schuljahr 2014/15 hat eine Arbeitsgruppe ihre Arbeit aufgenommen, die sich befasst, mit der Weiterentwicklung von Maßnahmen, die zu einem friedlichen Miteinander der Kinder im Kontext der ganztägigen Bildung und Betreuung beitragen können. Sie besteht aus zwei Lehrkräften, der Schulleitung, zwei Erzieherinnen und der Leitung der Nachmittagsbetreuung. Das Ganztags-Kollegium wird in den Entwicklungsprozess im Rahmen von Konferenzen und Fortbildungen regelhaft mit einbezogen.
In diesem Zusammenhang wurde das Schulregelwerk den Erfordernissen des Ganztags im Jahr 2015 angepasst.
Im Schuljahr 2015/16 folgt eine kollegiale Auseinandersetzung mit dem Thema „Umgang mit Regelverletzung im Ganztags“ sowie die Beschäftigung mit Maßnahmen zur Förderung von Kindern mit Entwicklungsrückständen im Bereich der sozial-emotionalen Entwicklung.

3. Ausstattung von Räumen und Flächen

Nachdem die Schülerzahlen an unserer Schule konstant hoch geblieben sind, wurde die Schule im Schulentwicklungsplan als 4-zügige Grundschule ausgewiesen, für die Zubaumaßnahmen erforderlich waren.
In diesem Zusammenhang wurde der Schule im Sommer 2015 ein Erweiterungsbau übergeben, der nun in die Nutzung gehen soll.
Wichtig ist uns nun, dass die Ausstattung der Räume einer ganztägigen Nutzung angepasst ist und den Anforderungen eines ganztägigen inklusiven Lernens und der Gestaltung von Freizeitmöglichkeiten entspricht.
Ausgestattet werden sollen u.a. folgende neue Räume
• ein Experimentierraum, der am Nachmittag auch als Kreativraum genutzt werden soll
• ein Klassenraum, der am Nachmittag zum Bezugsgruppenraum wird
• ein Musikraum, in dem nachmittags auch Kursbetrieb und Konferenzen stattfinden sollen
• zwei Kompartmentbereiche, die für selbsttätiges Lernen und Freizeitphasen geeignet sein sollen und
• ein Therapieraum, der am Nachmittag als Ruhe- und Rückzugsraum genutzt werden soll.
Darüber hinaus soll der bisher für den Musikunterricht genutzte Raum Möglichkeiten für Tischtennis, Kicker und andere geregelte Sportspiele am Nachmittag bieten. Damit dies gelingt, sollen bei der Raumausstattung und -nutzung die Ideen der verschiedenen Nutzer mit einbezogen und aufeinander abgestimmt werden.
Die Erweiterung des Haupthauses der Schule hatte sichtbare Auswirkungen auf die Gestaltung des Außengeländes der Schule. Unter anderem mussten Flächen des bisherigen Schulgartens weichen, auch wurden zwei Hügel (Bewegungsflächen) abgetragen. Im Zusammenhang mit dem für Ende 2016 geplanten Zubaus einer Gymnastikhalle auf dem Schulgelände, werden weitere bestehende Spielflächen wegfallen. Um auch hier sicherzustellen, dass das Außengelände den Anforderungen der Gestaltung von Freizeitmöglichkeiten weiterhin entspricht, ist eine Außenanlagenplanung erforderlich. Das Hinzuziehen eines Außenanlagenplaners und die Realisierung eines Beteiligungsverfahrens wurden von „Schulbau Hamburg“ bereits zugesichert.
Unsere für die Schuljahre 2015 bis 2018 vorgesehene Ziel-Leistungs-Vereinbarung zur Ausstattung von Räumen und Flächen trägt dem Rechnung.

Weitere Schulentwicklungsvorhaben

In den Jahren zuvor haben wir uns intensiv mit folgenden Schulentwicklungsthemen auseinandergesetzt, die Kennzeichen unserer schulischen Arbeit sind:

1. Implementierung der Ganztägigen Bildung und Betreuung

Seit dem Schuljahr 2012/13 gibt es an unserer Schule ein ganztägiges Bildungs- und Betreuungsangebot, das wir gemeinsam mit der DRK KiJu gGmbH gestalten.
Unsere Schulentwicklung in diesem Bereich bezog sich auf die Erarbeitung eines gemeinsamen pädagogischen Konzeptes und eines Raumkonzeptes, sowie auf unsere Kooperationsstrukturen (regelmäßige Austauschzeiten in der Leitungsgruppe, zwischen Lehrkräften und Erziehern, mit dem Elternbeirat. Gemeinsame Entwicklungsarbeit im Rahmen gemeinsamer Fortbildungen und Konferenzen).

2. Inklusion

Seit dem Schuljahr 2010 können an unserer Schule auch Kinder mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf in den Bereichen Sprache, Lernen und emotionale Entwicklung gemeinsam mit anderen Kindern unterrichtet und gefördert werden.
Damit der gemeinsame Unterricht gelingt, haben wir in den letzten Jahren schulinterne Fortbildungen zum Thema besucht und Standards für eine kooperative Förderplanung festgelegt.
Inklusion bedeutet für uns aber nicht nur das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Förderbedarfe.
Unserem Verständnis nach bedeutet Inklusion das erfolgreiche gemeinsame Lernen aller Schülerinnen und Schüler unserer Schule, unabhängig von ihren individuellen Lernvoraussetzungen, ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft. Inklusion bedeutet auch die erfolgreiche Zusammenarbeit von pädagogischen Fachkräften unterschiedlicher Berufsgruppen, mit unterschiedlichen Erfahrungen und Herangehensweisen im Sinne der Kinder. Die Entwicklung hin zu einer wirklich inklusiven Schule beinhaltet das Überprüfen und ggf. Verändern von schulischen Strukturen, gewohnten Praktiken und Haltungen. Diese Aufgabe nimmt die Schule Rahlstedter Höhe sehr ernst, was sich sowohl im Leitziel der Schulentwicklung mit den daraus folgenden Entwicklungsschwerpunkten als auch im integrierten Förderkonzept niederschlägt (Einzelheiten s. unter Menüpunkt „Fördern und Fordern“).

3. Feedback-Kultur

Wir sind bemüht, unsere Arbeit stetig zu verbessern. Das Thema Feedback war deshalb über mehrere Jahre ein Schwerpunkt unserer Schulentwicklung. Bausteine der inzwischen etablierten Feedback-Kultur sind
• regelmäßige Zufriedenheitsbefragungen
• kollegiale Unterrichtseflexionen
• Leitungsfeedbacks

4. Entwicklung eines schulinternen Curriculums

In den vergangenen 4 Jahren bestimmte die Arbeit an einem schulinternen Curriculum unsere Schulentwicklung. Inzwischen liegen die Grundlagen für die Entwicklung eines schulinternen Gesamtcurriculums und Teilcurricula für die Fächer Deutsch, Mathematik, Sachunterricht und Englisch schriftlich vor und entsprechen den Anforderungen des Bildungsplans, den schulischen Voraussetzungen und dem Stand der fachlichen und didaktischen Diskussion. Es wurden Aussagen zu Zielen und Leitideen der gesamten Schule getroffen, z.B. zu inhaltlichen und methodischen Schwerpunkten, die für alle Fächer, Lernbereiche und Aufgabengebiete bedeutsam sind.

5. Sprachförderung:

Implementierung von Familiy Literacy:
Neben unseren Angeboten zur Sprachförderung im Unterricht und im Anschluss an den Unterricht haben wir seit dem Schuljahr 2009/10 ein Angebot bereitgestellt, das Family-Literacy (FLY) heißt.
Weitere Infos siehe hier: Link zu Fly

Teilnahme am FörMig-Projekt
In den Jahren 2011 bis 2013 haben Lehrkräfte unserer Schule gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus weiterführenden Schulen Ideen für eine durchgängige Sprachbildung entwickelt, die in unserem schulinternen Curriculum ihren Niederschlag gefunden haben. Für unsere schulische Arbeit ist seitdem maßgeblich, dass die sprachlichen Anforderungen und Lernmöglichkeiten in der Planung von Unterricht berücksichtigt werden – unabhängig vom jeweiligen Fach.

6. Umsetzung eines Medienentwicklungsplanes

Unser Medienentwicklungsplan beschreibt nicht nur unsere moderne Ausstattung im Bereich IT, sondern auch unsere Bemühungen um den Kompetenzerwerb im Aufgabengebiet Medienerziehung.
Medienerziehung erfolgt bei uns in den Jahrgangsstufen 1 bis 4: Bei der Nutzung von Förderprogrammen am PC, im Kontext spezieller Trainingsprogramme (Computerführerscheine für die Jahrgangsstufen 2 und 3) und in Bezug auf einen verantwortungsbewussten Umgang mit Medien in der Jahrgangsstufe 4.

7. Mathematisch-naturwissenschaftliche Profilbildung

Für das Fach Mathematik haben wir eine Reihe von Angeboten eingeführt, die das mathematische Profil unserer Schule kennzeichnen:

„Mathe für kleine Asse“
heißt unser Angebot für Kinder der Jahrgangsstufe 3, die starke Leistungen im Fach Mathematik zeigen und Spaß am Tüfteln und Knobeln haben.

Teilnahme an Wettbewerben
Wir nehmen mit unseren Schülerinnen und Schülern regelmäßig an Wettbewerben wie „Mathematikolympiade“ und „PANGEA“ teil.

Mathematikförderung in allen Jahrgangsstufen
Wir bieten in allen Jahrgangsstufen Förderkurse in Mathematik an, die von qualifizierten Lehrkräften durchgeführt werden.

Angebote im naturwissenschaftlichen Bereich

Auch im Fach Sachunterricht gibt es an unserer Schule besondere Angebote:
• Teilnahme am Projekt „Klimaschutz an Schulen“
• regelmäßige Teilnahme an Wettbewerben wie „Zu Fuß zur Schule“, „Hamburg räumt auf“
• Experimentieren in den Jahrgangsstufen 3 und 4.

Stand: Januar 2016

Grundschule mit Vorschulklassen